So viel gesehen, von Haro über Porto nach Donastia San Sebastian
By Jan
Wir haben sooo viel gesehen, tolle Eindrücke bekommen und sind daher kaum zum Schreiben gekommen. Aber das wollen wir nun nachholen!
Haro
Haro ist ein kleiner gemütlicher Ort, der sich herausputzt. Gerade auf dem Weg zum Weinberg, wo die ganzen Bodegas ansässig sind, sieht man, dass der Ort sich für die Touristen herausputzt. Man kann in kleinen ansässigen Bars in den Bodegas Weinverkosten. Bodega- Hopping den ganzen lieben Tag betreiben. Wir sind jedoch erstmal wandern gegangen. Gesa hat gemütlich auf meinem Rücken geschlafen (Wer es noch nicht weiß, ein Kinderwagen war die größte Fehlinvestition für dies Kind und sie wird daher nur von Mama und Papa im Tuch oder in der Trage mit viel Körperwärme, Nähe und den Herzschlägen kuschelig getragen.). Zu der Streckenlänge gibt es auf spanische Art unterschiedliche Aussagen irgendwas um, zwischen, bei 6-8km ging es entlang des Ebro zwischen den Weinreben. Auf dem Rückweg sind wir dann in einer Bodega eingekehrt und haben die ersten Mitbringsel verkostet – für Christian mehr als für mich und ich freue mich auf den Festtagswein zu Weihnachten!
Ist das Kunst? - Bilbao
Auf Empfehlung von Rüdiger sind wir weiter nach Bilbao gezogen. Es stand Kultur auf dem Plan: das Guggenheim Museum. Wir finden es immer wieder spannend und damit auseinander zu setzen, zum Glück kann man ja darüber streiten. So kam es uns auch in der Ausstellung von Joana Vasconcelos „I’m Your Mirror“ zu der Frage: „Ist das Kunst oder kann das weg?”. Wer aus Asprin- und Valiumblistern Stühle und Betten baut… wer’s mag… Umso besser konnten wir mit der Tannhäuser- Sammlung „Von van Gogh bis Picasso“ was anfangen. So bald Kunst doch jedem überlassen.
Abends ging es zum Campen an dem Atlantik, einschlafen, schlafen und aufwachen zur Camperromatik des Meeresrauschens. Den kommenden Tag ging es getrieben von der Neugierde und dem Ziel es bis Porto wenigstens zu schaffen weiter gen Süden in die Nähe von Llane. Wir hatten wir einen wunderbaren Hanglagen(!!!!)Stellplatz. Neben dem Meeresrauschen gab es zu dem, wie auf der Alm, Kuhglockengeläut. Wo hat man schon mal so eine Erfahrung? Aufgrund der sehr steilen Hanglage wird hier jeder Camper extra den aber rauf eskortiert falls Abschlepphilfe benötigt wird.
Tage am Atlantik
Kleiner Waschtag und freies Strampeln stand vor Santiago de Compostela in der Nähe von Valdez an. Auch eine traumhafte Lage, jedoch -leider- nicht vom Vortag zu übertoppen. Ein gemütlicher Tag für die Familie.
Santiago de Compostela
Nach dem Trockenlegen von Stühlen, Gesas Strandmuschel nach der abgekühlten Atlantiknacht und einem leckeren Frühstück ging es weiter nach Santiago de Compostela. Der Nachmittag stand nur noch im Zeichen der Essensvorbereitung und der Familienunterhaltung. Die Abende kommen wir nun dazu wieder mehr ab zuschalten und auch mal ein Buch wieder zu lesen. Etwas, dass wir tatsächlich gerade wieder lernen müssen. Wir haben es aber sooo genossen, wie man sieht an der langen Zeit bis zu diesem Blogeintrag. Santiago, so finden wir, ist eine etwas trübe Stadt. Man sieht vieler Orts zahlreiche Bettler. Zufall? Oder wie im Brecht’s Dreigroschenoper kein Zufall, sondern ausnutzen der frommen Pilger? Jedenfalls gibt es einem schönen Markt mit allem was man von den Felderm ernten kann und aus dem Meer bekommt. Ein kleiner Bummel, Kaffehausbesuch und der Rundgang um die Kathedrale standen auf unser Tourliste. Morgens mussten wir leider den Bus bemühen, weil es aus Eimern goss.
Porto
Am Sonntag fuhren wir weiter nach Porto. Unsere Top3- Stadt zusammen mit Stockholm und Barcelona. Danke an alle, die uns davon soooo vorschwärmten (MaPa, Flori, Tiemo,…!). Es ging noch den Tag durch die Gassen von Gaia und auf einen kleinen Snack an den Douro. Herzlichen lachten wir als die Erkenntnis kam was Brava Patatas Grande sind. Wir dachten an Patas Bravas, wie man sie aus der spanischen Küche kennt: frittierte Kartoffeln in Stücke mit Mayo und einer schärferen Soße. Beim Bestellen wurde wir schon eines besser belehrt: „sowie Chips“, okay, dann halt sowie Onkel Jam die bestem Chips ever in Polen gemacht, dünne frittierte Kartoffelscheiben… Dem Lachkrampf über unsere Vorstellung und die guten Völkervorteilem folgte auf das was kam: Eine Tüte Lays Chips! Achja… davon werden wir noch lange lachend berichten. Es stand am Abend noch ein Besuch vom Portweimmuseum und eine Portweinverkostung beim Weinkeller von Cálem. Ein ausführliche Porto-Rundgang sollte am kommenden Tage folgen. Mit dem Bus sind wir vom Atlantik auf der Seite von Gaia nach Porto rein gefahren. Alleine das sollte man im Leben gemacht haben und dankbar um jeden Sitzplatz sein. Jeder Ralleyfahrer fährt nicht schneller durch die kleinen Gassen mit einem vollen Bus. Jede Minute zur Pause zählt dreifach zu zählen. Da gegen ist die Fahrt mit der historischen Straßenbahn nur erwähnenswert, weil wir reizende Engländer trafen. Mit ihrem britischen Humor wurde Gesa begutachtet und man fand schnell Ähnlichkeiten: die Happy Socks! Rüstige Engländer tragen auch Happy Socks und damit wurde das Geburtstagskind der Engländer aus dem Mittelpunkt geschoben. Nein, so sollte es nicht bleiben und die ganze Straßenbahn gratulierte mit einem Ständchen, der Bahnfahrer gratulierte mit Hand schütteln. „Wenn einer eine Reise tut, da kann er was erzählen…“
Langstrecke – oder wie wir nach Sahagún kamen
Die nächste Strecke sollte nur 250km lang sein… also rund 2,5 h fahren plus Stillpausen. Jedoch zog es sich so in den Bergen zum Lago de Sanabria und der Platz hatte temporär geschlossen. Der nächste existierte nicht mehr… jedoch ein schöner See. Kurz essen, See genießen und leider weiter auf unser ungeplanten Langstrecke, es standen noch mehr als 200 km vor uns.
Die nächsten Plätze im Umkreis hatten schon geschlossen und so landeten wir Sahagún. Nur noch essen und Füße hoch und den Entschluss fassen: „Morgen wird nur Bob aufgeräumt, gewaschen und sonst nichts!“ So sollte es nach dem Supermarktbesuch auch kommen. Gesa kam noch wieder unter die Dusche und wir genossen den Tag so. Kurz vorm Schlafen gehen wies uns noch ein Motorradfahrer darauf, dass es morgen regnen soll. Eigentlich suchte er jemanden, der sich mit ihm eine Hütte teilte. Für uns kam jedoch der Hinweis zum Abbauen der Stühle und des Tisches vorm Schlafen gehen und dem frühen Aufbrechen. Somit führen wir dann heute im Regen nach Donastia- San Sebastian. Und unser Vordach wurde mal wieder gelüftet.
Mehr die Tage aus der Nähe von Bordeaux, Nantes, Paris, Uden, Kölle? Wir werden berichten!
Fühlt Euch gedrückt, bis bald!
Ines, Gesa und Christian